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REZENSION von Karin Hahn |
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BOOK REVIEWS
DEZEMBER 2007 BELLETRISTIK
BILDERBUCH JUGENDBUCH KINDERBUCH Catrin Frischer & Susanne Koppe HOERBUECHER Katja Herzke, Friedemann Schmoll KOCHBUCH FILM |
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Belletristik Sigrid Damm: Goethes letzte Reise, Insel Verlag, Frankfurt am Main 2007, 364 Seiten, € 19,80 Sigrid Damm ist in der deutschen Klassik zu Hause. Nach ihrer exzellenten Recherche „Christiane und Goethe“ ( 1998) legt sie nun „Goethes letzte Reise“ vor. Ein Buch, dass wieder durch die Mischung aus Zitaten, genauen Studien, detaillierter Alltagskenntnis, sozialgeschichtlichen Fakten und vor allem Gründlichkeit überzeugt. Anlass der Reise ist der 82. Geburtstag des Geheimen Rates. Sechs Tage wird der Ausflug mit den beiden Enkeln Wolfgang und Walther nach Ilmenau, dem Ort vieler Erinnerungen und dem alten Konflikt Goethes zwischen Staatsdiener und Dichter, dauern und gleichzeitig auch eine Reise ins Gestern werden. Verschoben wird das Vorhaben durch den Tod des erst 40-jährigen Sohnes August in Rom. Der zweite Teil des „Faust“ wartet auf seine Vollendung und Goethe verzichtet auf die Veröffentlichung zu Lebzeiten. Noch sieben Monate bleiben. Im „thüringischen Arkadien“ führte Goethe einst sein Gespräch mit der Erde, hier in Ilmenau durchlief er alle Höhenflüge und kläglichen Tiefschläge bei der Gründung eines Bergbauunternehmens. Sein Fazit 1813: „Nach so vielen Jahren war denn zu übersehen: Das Dauernde, das Verschwundene. Das Gelungene trat vor und erheiterte, das Mißlungene war vergessen und verschmerzt.“ Goethe, der alte Optimist und vor privaten Konflikten ewig flüchtende, legt die Dinge nach seinem Gustus aus. Ein sich immer wiederholender Vorgang. Damms Darstellung Goethes als Großvater wiederum, der sich seinen Enkeln mit viel Geduld und Großzügigkeit zuwendet, scheint dann wiederum zu versöhnen. Aufgerollt werden die Konflikte mit dem Sohn August, der fast wie sein Vater einst auf der Flucht nach Italien ist, aber auch vor seiner Ehe und vor den wie immer zu hohen Erwartungen eines Vaters, der nicht loslassen kann. Strikt sich ans überlieferte Material haltend bringt Sigrid Damm Ulrike von Levetzow in die Erinnerung des alten Goethe, die letzte wie verzweifelte Liebe des bereits über 70-Jährigen. Sigrid Damms Recherche umfasst die letzten Gedankenausflüge Goethes immer in dem Wissen um die Endlichkeit. Sie erzählt vom Leben, vom Abschiednehmen und und dieser letzten Reise, in deren Mittelpunkt der Mensch Goethe steht.
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