REZENSION von Karin Hahn |
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AUGUST 2007
BELLETRISTIK GELESENE PROSA JUGENDBUCH KINDERBUCH |
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Jugendbuch Sergej Lukianenko: Das Schlangenschwert, Aus dem Russischen von Ines Worms, Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim 2007, 640 Seiten, 19.90 € Der 13-jährige Tikkirej lebt mit seinen Eltern auf dem Planeten Karijer unter einer Kuppel. Um ihrem Sohn ein lebenswertes Dasein zu gewähren, verüben die Eltern, die auf einem radioaktiv verseuchten Planeten wohnen und das Nutzungsrecht für die Lebenserhaltungssysteme nicht mehr aufbringen können, Selbstmord. Tikki möchte gern Pilot auf der Kosmonautenschule werden und so heuert er als Modul auf einem Raumschiff an. Allerdings hat er diese gehirnschädigende Tätigkeit nur gesucht, um seinen Planeten zu verlassen. Auf Neu-Kuweit als illegaler Ausländer angekommen, hofft er auf eine bessere Zukunft. Doch ohne es zu ahnen, gerät Tikki in die sanfte Übernahme des Planeten durch Inna Snow, der Herrscherin auf Inej, die über telepathische Fähigkeiten verfügt. Mit der Gehirnwäsche sind die Neu-Kuweiter in ihrer neuen Lebenssituation einfach nur glücklich und zufrieden. Nicht allen Bewohnern konnten bei dieser Manipulation die Sinne unterzogen werden, doch geplant ist die gesamte Versklavung des Imperiums. Während der Okkupation lernt Tikki Stasj, einen Phagen oder Ritter kennen, der auch wenn er kein heldenhaftes Auto fährt sich für die Gerechtigkeit im Imperium einsetzen soll. Phagen leben auf Avalon und tragen ein Schlangenschwert, eine sogenannte Plasmapeitsche, die sich um den Körper schmiegt und sich ihren Träger selbst aussucht. Auch wenn Tikki von Geburt kein Phage ist, schließt sich ein Schwert ihm an. Tikki tritt in den Dienst der Phagen und arbeitet für sie als Geheimagent auf dem fremdbestimmten Planeten gegen Inna Snow. Doch langsam kommen Tikkirej Zweifel über seine Rolle, die ihm auferlegt wurde. Mit seinem Neuroshunt, den seine Eltern ihm vorsorglich über dem Ohr einbauen ließen, hat er ein besonderes Gefühl für das Gute und Böse in der Welt. Die Selbstbestimmung des Lebens ist das zentrale Motiv, um das Lukianenkos spannend geschriebenes Science-Fiction-Abenteuer kreist. „Noch viel schlimmer war jene Waffe, welche die Feinde nicht tötet, sondern sie einer Gehirnwäsche unterzieht und in Verbündete verwandelt.“ Tikki als Ich-Erzähler ist eine vorsichtige und vor allem besonnen handelnde Figur. Er ist durch den Tod der Eltern auf sich gestellt und trägt in seiner Funktion als Spion auch Verantwortung für die anderen. Im Gegensatz zum konventionellen Frauenbild des Autors ist ihm sein Protagonist sehr überzeugend gelungen. Sergej Lukianenko hat sich neben seinem aufregenden Plot mit einer großen Zahl an Mitspielern ebenfalls alle möglichen technischen Spielereien ausgedacht, die vielleicht irgendwann in ferner Zukunft mal wahr werden könnten. Sicher ist dieses Buch ein Muss für alle Science-Fiction-Fans! |
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